Technologie
Die Technologie von VAXIMM basiert auf einzigartigen, oral verfügbaren T-Zellaktivatoren, die ohne weiteres so angepasst werden können, dass sie das Immunsystem gegen eine Vielzahl Tumor-assoziierter Zielstrukturen stimulieren.
Die Plattform basiert auf dem abgeschwächten, bakteriellen Lebend-Impfstamm Ty21a, der bereits Millionen von Menschen als prophylaktische Impfung zum temporären Schutz vor Typhusfieber verabreicht wurde. Dieser Stamm hat sich als sehr sicher und gut verträglich erwiesen. Alle aus dieser Plattform hervorgehenden Immuntherapien werden vom Patienten oral eingenommen.
Nach der Einnahme passieren die mit der genetischen Information von spezifischen Krebszielstrukturen modifizierten Ty21a Bakterien den Magen des Patienten und dringen im Dünndarm in die dort befindlichen Peyer-Plaques ein. Die Aufnahme der Bakterien in diesem Teil des Lymphsystems durch Makrophagen (den Fresszellen), führt zu einer starken Expression und in der Folge zu einer spezifischen, zellulären Immunantwort (T-Zellen) gegen die kodierten Krebszielstrukturen. Die so erzeugten „Killer-T-Zellen“ zerstören dann die Tumor- oder Tumorgefäßzellen, die die entsprechenden Zielstrukturen aufweisen.
Die orale Verabreichung der Bakterien ermöglicht deren zielgerichteten Transport zum immunkompetentesten Organ des Körpers, dem lymphatischen Gewebe des Darms. In Tieren und auch in ersten klinischen Studien mit Patienten wurden robuste T-Zellantworten gegen eine Vielzahl von Zielstrukturen hervorgerufen. Dank der niedrigen therapeutischen Dosis, die für eine spezifische T-Zellaktivierung notwendig ist, eignen sich diese Immuntherapien für eine kontinuierliche Behandlung, ohne dass dabei eine Immunität gegen das Trägerbakterium erzeugt wird. Gleichzeitig verringern die niedrigen Dosierungen auch das Auftreten von Nebenwirkungen, die mit dem bakteriellen Träger verbunden sind. Die Plattform eignet sich außerdem für eine gegen mehrere Zielmoleküle gerichtete Behandlung und kann mit weiteren Immuntherapien kombiniert werden. Weitere große Vorteile dieser Technologie sind die hohe Modularität („Plug and Play“), die geringen Kosten und die Robustheit des Produktionsprozesses sowie die kurzen Entwicklungszeiten der Produkte vom Konzept bis zum Eintritt in klinische Studien.